Afrika

Sudan: Proteste gegen Preissteigerungen bei Lebensmitteln

Tausende Menschen protestieren im nordostafrikanischen Land gegen eine drastische Verschlechterung der Lebensbedingungen aufgrund von Preissteigerungen bei wichtigen Waren des alltäglichen Bedarfs. Einige gaben dabei dem Militär die Schuld an der Situation.
Sudan: Proteste gegen Preissteigerungen bei LebensmittelnQuelle: www.globallookpress.com © Neveen Jalal/Keystone Press Agency

In der sudanesischen Landeshauptstadt Khartum haben sich am Donnerstag Tausende Menschen versammelt, um gegen die Preissteigerungen und die schlechten Lebensbedingungen zu protestieren, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Der Protestzug startete in der Nähe des Präsidentenpalastes. Die Demonstranten trugen Transparente mit Losungen gegen die schweren wirtschaftlichen Bedingungen.

Letzte Woche hatte die sudanesische Regierung die Landeswährung entwertet, sodass ein Dollar nun 610 sudanesische Pfund wert sind. Die Behörden verteidigten diesen umstrittenen Schritt mit der Begründung, er sei notwendig gewesen, um die Wechselkurse im Land zu vereinheitlichen.

Der Ingenieur Walid Ahmed, der sich an den Protesten beteiligte, beklagte sich gegenüber Anadolu über die miserable Situation:

"Die Lebensbedingungen verschlechtern sich von Tag zu Tag. Die Preise auf dem lokalen Markt schießen in diesen Tagen in die Höhe. Die Lebensbedingungen sind zu schlecht geworden, und die Kosten für die grundlegendsten Bedürfnisse sind für uns als normale Bürger nicht mehr tragbar."

Die Regierung habe die Subventionen für Treibstoff, Elektrizität, Mehl und Gas zum Kochen aufgehoben, so Ahmed.

"All dies wirkte sich auf die Märkte aus, ohne dass die Behörden irgendeine Art von Überwachung vornahmen."

Eine weitere Demonstrantin, Sarah Hussein, gab der Machtübernahme durch das Militär im letzten Jahr die Schuld an den aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten:

"Gegen das Land wurden zahlreiche Sanktionen verhängt, und internationale Geber und Hilfsorganisationen haben Milliarden von Dollar zurückgehalten, die vor dem Staatsstreich in das Land hätten fließen sollen."

Ende Oktober letzten Jahres hatte das sudanesische Militär die zivile Übergangsregierung des Ministerpräsidenten Abdalla Hamdok gestürzt und den Notstand ausgerufen. Vor diesem Militärputsch hatten Armeevertreter und zivile Politiker über einen sogenannten Souveränitätsrat gemeinsam die Staatsmacht ausgeübt.

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