Deutschland

Entlassung von Admiral Schönbach: Oberstleutnant a.D. Jochen Scholz kommentiert

Waren die Aussagen von Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach so schlimm? RT DE befragte Jochen Scholz, Oberstleutnant a.D., wie er das sieht. Scholz, seit Ende seiner Militärlaufbahn friedenspolitisch tätig, hält sie für legitim. Einen Krieg um die Krim wollten nicht einmal die US-Amerikaner.

Jochen Scholz, Oberstleutnant a.D. der Luftwaffe und Mitglied der Gesellschaft für internationale Friedenspolitik, meinte im Gespräch mit RT DE, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach hätte mit Reaktionen rechnen müssen, wichtiger sei aber, wie es zu seinem Rücktritt gekommen sei. Dem sei vermutlich ein Gespräch mit dem Generalinspekteur vorausgegangen.

Im Übrigen stimme er Harald Kujat, dem ehemaligen Generalinspekteur, zu, Schönbach habe nur die Position der US-Amerikaner geäußert, sowohl, was China, als auch, was die Krim betreffe.

"Insofern ist es relativ unverständlich, wie die Bundesregierung reagiert hat."

Selbst wenn Schönbach mit seiner Einschätzung, die russischen Truppen in Nähe der ukrainischen Grenze hätten nichts mit einem möglichen Einmarsch zu tun, in der Bundeswehr allein stände, man könne sich auch auf intelligente Analytiker beziehen wie den Schweizer Ralph Bosshard.

"Der ganz klar gesagt hat, dass diese Truppenansammlungen an der Grenze zur Ukraine, auf russischen Territorium, überhaupt nichts mit einer geplanten Invasion zu tun haben, und Bosshard wiederum ist bestätigt worden vom Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, nämlich von Herrn Danilow. Der hat gesagt, er verstehe gar nicht, warum die englische, die amerikanische Presse solche Desinformationskampagnen gestartet hat. Also insofern lag Herr Schönbach ausgesprochen richtig."

Auch mit der Aussage, die Krim sei "weg," habe er nur Bekanntes ausgesprochen.

"Die einzige Möglichkeit für die Ukraine, die Krim zurückzugewinnen, wäre militärisch. Und bei so einer Aktion würde sie nicht einmal von den Vereinigten Staaten unterstützt. Das hat Präsident Biden auch in den letzten Tagen kund getan."

Die Frage nach der Verlässlichkeit Deutschlands stelle sich nicht so, wie es der ukrainische Botschafter getan habe.

"Man muss eher andersherum fragen: warum hat die Bundesrepublik Deutschland als Signatarstaat des Minsk-II-Abkommens die ukrainische Regierung nicht dazu gebracht hat, endlich ihren Verpflichtungen nach dem Minsk-II-Abkommen von 2015 nachzukommen, das ja sogar mit einer UNO-Resolution völkerrechtlich bestätigt worden ist."

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