Europa

"Wie jede andere Atemwegserkrankung beobachten" – Spanien will bei COVID-19 Umdenken in Europa

In Spanien zeichnet sich ein Umdenken beim Umgang mit COVID-19 ab. Auch vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Omikron-Variane erklärte Ministerpräsident Sánchez am 10. Januar, dass es an der Zeit sei, die Situation "mit neuen Parametern" zu bewerten.
"Wie jede andere Atemwegserkrankung beobachten" – Spanien will bei COVID-19 Umdenken in EuropaQuelle: www.globallookpress.com

Wie etwa in Frankreich begehren auch im Nachbarland Spanien die Menschen immer wieder bei Protesten gegen die ihrer Ansicht nach unverhältnismäßige Maßnahmenpolitik ihrer Regierung auf. Gleichzeitig steigen auch hier die Positiv-Testungen aufgrund der sich stark ausbreitenden Omikron-Variante. Für Ministerpräsident Pedro Sánchez war das Anlass genug, um Ende Dezember 2021 das Tragen von Masken auch im Freien dort wieder verpflichtend zu machen, wo der nunmehr obligatorische "Abstand" nicht gewahrt werden kann. Zudem wolle man die Impfquote erhöhen und mehr medizinisches Personal einstellen, sagte er.

Derweil mehren sich die wissenschaftlichen Daten, die einen milderen Krankheitsverlauf nach einer tatsächlichen Infektion mit der Omikron-Variante nahelegen – was viele Experten für eine Chance halten, um den Menschen in absehbarer Zeit womöglich wieder die ersehnte Rückkehr zur "Normalität" zu ermöglichen.

Nun zeichnet sich in Spanien angesichts der aktuellen Entwicklungen ein Strategiewechsel bei der Maßnahmenpolitik ab. Am Montag ergriff Ministerpräsident Sánchez bei dem Radiosender Cadena SER in dieser Angelegenheit das Wort. Vor dem Hintergrund einer sinkenden Letalität von COVID-19 , sei es nun an der Zeit, in Sachen Corona-Pandemie neue Wege zu beschreiten. Demnach wolle er in der EU dafür werben, "COVID-19 eher wie eine endemische Krankheit zu behandeln" – eine regelmäßig auftretende, leichtere Krankheit wie die Grippe – und von dem Überwachungsssystem abzurücken, das, so Sánchez, für die Kontrolle der Pandemie erforderlich gewesen sei.

Damit bestätigte der Ministerpräsident einen Bericht der Zeitung El Pais, wonach die spanische Regierung über ein alternatives Corona-Überwachungssystem nachdenkt. Wobei es nach Ansicht von Madrid nun darum geht, COVID-19 "auf technischer und europäischer Ebene (...) mit neuen Parametern als bisher zu bewerten." Diese Debatte müsse nun eröffnet werden.

Wie El Pais berichtete, seien die spanischen Gesundheitsbehörden mit der Finalisierung eines Plans für ein COVID-19-Kontrollsystems befasst, "das sich an dem System orientiert, das seit Jahren zur Kontrolle der Grippe eingesetzt wird." Nun solle es nicht mehr darum gehen, sich an den täglichen Wasserstandsmeldungen zur Anzahl der Positiv-Testungen zu orientieren, sondern Rückschlüsse "aus einer statistisch signifikanten Stichprobe" zu ziehen.

Wie andernorts erreicht die Anzahl der positiv auf die Omikron-Variante des Erregers SARS-CoV-2 Getesteten auch in Spanien immer neue Höhen. Gleichzeitig reduzierte die spanische Regierung Ende Dezember die Isolationszeit für Personen, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, sich aber allzu oft als asymptomatisch erweisen, von zehn auf sieben Tage. Auch die obligatorische Quarantäne für enge und symptomlose Kontaktpersonen von positiv Getesteten wurde auf sieben Tage verkürzt.

Bei der nun in Spanien geplanten Umstellung der Corona-Politik, geht es konkret um die Einführung eines sogenannten Sentinel-Systems. Nach dem neuen System wird nicht mehr jede einzelne diagnostizierte Positiv-Testung gemeldet. Auch auf Testungen bei unauffälliger Symptomatik wird verzichtet. COVID-19 soll vielmehr "wie jede andere Atemwegserkrankung beobachtet" werden, heißt es bei El Pais. Zur Beobachtung der Situation würden ausgewählte Hausärzte, Gesundheitszentren und Krankenhäuser herangezogen, um anhand gezielter Erhebungen statistisch aussagekräftige Stichproben zu erhalten.

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