Nordamerika

Trinkwasser-Studie in den USA: "Cocktail an Chemikalien"

Was aus US-amerikanischen Wasserhähnen kommt, ist laut einer neuen Studie ein ungenießbarer "Cocktail an Chemikalien". Sogar Spuren radioaktiven Materials sind darin zu finden. Insbesondere einkommensschwache Gemeinden sind von der Verunreinigung betroffen. Am schlechtesten ist die Trinkwasserqualität dabei in Kalifornien.
Trinkwasser-Studie in den USA: "Cocktail an Chemikalien"Quelle: Reuters © Regis Duvignau

Für zu viele US-Bürger ist das Aufdrehen des Wasserhahns für ein Glas Wasser gleichbedeutend mit einem Cocktail aus Chemikalien. 

Dieser besorgniserregende Zustand des US-amerikanischen Leitungswassers wurde in einer aktuellen Analyse der Environmental Working Group (EWG) hervorgehoben, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Washington, D.C., die seit 2014 eine Datenbank mit Trinkwasserverunreinigungen im ganzen Land führt. Zudem erschwerten veraltete Sicherheitsstandards die Situation. 

In einer Pressemitteilung heißt es: Gefährliche Chemikalien, darunter Pestizide und radioaktive Stoffe, sind "häufig in Trinkwasser in potenziell unsicheren Konzentrationen enthalten, insbesondere in einkommensschwachen und unterversorgten Gemeinden."

Mehr als 50 neue Schadstoffe wurden in der Wasserversorgung identifiziert, wobei Perfluoralkyl- und Polyfluoralkyl-Stoffe die Hauptverantwortlichen für den Anstieg sind. Diese Substanzen, die aufgrund ihrer Stabilität und ihres langsamen Abbauprozesses gemeinhin als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet werden, sind in zahlreichen Wirtschaftsbranchen weit verbreitet:

"Wenn US-Amerikaner ein Glas Leitungswasser trinken, nehmen sie möglicherweise auch eine Dosis industrieller oder landwirtschaftlicher Schadstoffe auf, die mit Krebs, Hirn- und Nervensystemschäden, Fruchtbarkeitsstörungen, Hormonstörungen und anderen Gesundheitsschäden in Verbindung gebracht werden."

Die leitende Wissenschaftlerin der EWG, Tasha Stoiber, teilte dem Guardian mit: 

"Das zeigt, dass wir nicht annähernd genügend Vorschriften zum Schutz des Trinkwassers haben und dass der Regulierungsprozess viel zu langsam ist."

Auch die Nitratverschmutzung ist ein großes Problem, von dem rund 60 Millionen Menschen betroffen sind. Die krebserregende Chemikalie wird in der Regel mit ländlichen Gebieten und der Verwendung von Düngemitteln in Verbindung gebracht, ist aber auch in die Wasserversorgung von Großstädten gelangt. Mindestens 22,7 Millionen der Betroffenen leben in Kalifornien, gefolgt von Arizona, Pennsylvania und New Jersey.

Da es an strengen Regulierungsverfahren fehlt, könnte die Situation beim Leitungswasser laut EWG sogar noch schlimmer sein. Die "sicheren" Werte der Bundesbehörden seien viel zu hoch angesetzt. Da die Richtlinien zur Begrenzung des Gehalts an gefährlichen Stoffen seit Jahrzehnten nicht mehr aktualisiert wurden, hat die EWG nun ihre eigenen Richtlinien vorgeschlagen. Diese liegen weit unter den bestehenden gesetzlichen Grenzwerten. 

EWG-Präsident Ken Cook hierzu: 

"Die EPA (Environmental Protection Agency) ist sehr gut darin geworden, der Öffentlichkeit ständig zu versichern, dass mit dem Wasser, das aus ihren Hähnen kommt, alles in Ordnung ist. Diese Botschaft ist Musik in den Ohren der Verschmutzer, die das Quellwasser und die Wasserversorgungsunternehmen verschmutzt haben, weil sie sich vor den Kosten für die Behandlung und die Infrastruktur fürchten. Aber das ist einfach nicht wahr – und die Wissenschaftler der EPA wissen das."

Ein weiteres ungelöstes Problem, das die Wasserversorgung in den USA plagt, sei die Verwendung veralteter, giftiger Bleirohre in den Versorgungsleitungen, so die EWG. Die Organisation fordert daher eine Aufstockung der Bundesmittel, um eine längst überfällige Aufrüstung des Systems zu ermöglichen und es an moderne Standards anzupassen. Cook erklärte: 

"Mit mehr finanziellen Mitteln, strengeren Sicherheitsstandards auf Bundesebene und einer stärkeren Konzentration auf die Unterstützung historisch benachteiligter Gebiete könnte sauberes Wasser endlich für alle Gemeinden im ganzen Land eine Selbstverständlichkeit sein." 

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