Russland

Russische Mutter verliert einzigen Sohn beim Zugunglück und soll die Reparatur des Waggons bezahlen

Eine russische Familie hat ihr einziges Kind verloren. Der Junge wurde von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Zum Gipfel dieser Tragödie wurde, dass die Familie für die Reparatur des Zuges aufkommen sollte, was in der Gesellschaft für Empörung sorgte. Die Familie soll nun ihr Geld zurückerhalten.
Russische Mutter verliert einzigen Sohn beim Zugunglück und soll die Reparatur des Waggons bezahlenQuelle: Sputnik © Alexei Maischew

Im Jahr 2019 wurde ein 15-Jähriger im Gebiet Moskau von einem Zug erfasst und erlag seinen Verletzungen. Der Teenager war das einzige Kind der Familie. Der staatlichen Eisenbahngesellschaft Russische Eisenbahn als dem Eigentümer des Zuges zahlte die Versicherungsgesellschaft nach dem Unglück eine Entschädigung für die Reparatur des betroffenen Waggons.

Anschließend teilte die Versicherungsgesellschaft der Mutter des verunglückten Teenagers mit, dass sie als Versicherer nun das Recht habe, von dem für den Schaden Verantwortlichen oder dessen gesetzlichen Vertretern Geld zurückzufordern. In dem Bericht hieß es, dass die Schuld des Jugendlichen festgestellt worden wäre. Die Versicherung drohte der untröstlichen Mutter damit, dass sich der geforderte Betrag um 25 Prozent erhöhen würde, wenn der Fall vor Gericht käme. Überdies könne das Gericht das Eigentum der Familie des Jugendlichen beschlagnahmen, wenn sich diese weigern würde, die Kosten zu begleichen, hieß es weiter.

Die Mutter zahlte daraufhin eine Summe von 400.000 Rubel, rund 5.000 Euro. Eine Verwandte der Frau sagte:

"Die Mutter des Kindes befindet sich in einem schlechten emotionalen Zustand. Es ist ein Einzelkind, es war eine große Tragödie, es kam damals niemand auf die Idee, die Russische Eisenbahn zu verklagen."

Die ganze Geschichte löste große öffentliche Resonanz aus. Die Situation wurde in den russischen Medien sowie in den sozialen Medien breit diskutiert. Eine Twitter-Nutzerin erklärte:

"Ich finde keine Worte. Ich kann es nicht nachvollziehen. Die Mutter eines toten Kindes wird aufgefordert, für den Schaden an dem Zug, der es überfahren hat, aufzukommen."

Ein anderer Twitter-Nutzer schrieb empört:

"In welchen Zeiten leben wird? Das Leben eines Menschen ist billiger als Eisen."

Auch Politiker wurden auf das Thema aufmerksam. Jana Lantratowa, eine Abgeordnete der Staatsduma, forderte die Generalstaatsanwaltschaft auf, die Rechtmäßigkeit des Vorgehens der Versicherungsgesellschaft zu prüfen. Maria Lwova-Belowa, die Beauftragte des russischen Präsidenten für die Rechte der Kinder, betonte:

"Ich bin überzeugt, dass jede solcher tragischer Situationen unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Rechte der Kinder und nicht der Entschädigung für den materiellen Schaden betrachtet werden sollte."

Am 29. Oktober erst wurde bekannt, dass die Versicherungsgesellschaft ihre Klage gegen die Familie des Teenagers zurückziehen werde. Das Unternehmen hob hervor, seine Anwälte setzten bereits das Verfahren zur Rückerstattung der Summe in Gang, welche zuvor von der Mutter des Opfers eingefordert worden war.

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