Europa

"Grünes" Biomassekraftwerk verbrennt "erneuerbares" Holz und emittiert mehr CO₂ als Kohlekraftwerke

Kohlekraftwerke werden seit Jahren von Klimaschutzaktivisten wegen der CO₂-Emissionen, die sie in die Atmosphäre abgeben, unerbittlich angegriffen. Ein neuer Bericht hat jedoch gezeigt, dass ein sogenanntes "grünes" Biomassekraftwerk in Yorkshire, England, das "erneuerbares" Holz verbrennt, die größte Quelle von CO₂-Emissionen in Großbritannien ist.
"Grünes" Biomassekraftwerk verbrennt "erneuerbares" Holz und emittiert mehr CO₂ als KohlekraftwerkeQuelle: Reuters © Reuters / Lee Smith

Ein angeblich "kohlenstoffneutrales" Drax-Biomassekraftwerk ist Großbritanniens führende CO₂-Emissionsquelle und stößt mehr schädlichen Kohlenstoff und Feinstaub aus als einige der schmutzigsten Kohlekraftwerke Europas, so ein neuer Bericht.

Das Unternehmen für erneuerbare Energien Drax bezeichnet sein Kraftwerk in North Yorkshire, England, als "rein erneuerbare" Anlage und rühmt sich, dass es seine Kohlendioxid (CO₂)-Emissionen seit dem Jahr 2012 um 90 Prozent reduziert hat. Das Werk verbrennt Biomasse – Pellets aus gepresstem Holz – und erhielt im vergangenen Jahr 832 Millionen Pfund (979 Millionen Euro) an direkten staatlichen Subventionen, zusätzlich zu geschätzten 258 Millionen Pfund (294 Millionen Euro) an CO₂-Steuervergünstigungen.

Dennoch ist die von Drax erzeugte Energie alles andere als grün, wie ein neuer Bericht der Umweltdenkfabrik Ember zeigt. Während Großbritannien und die EU die Energieerzeugung aus Biomasse als "kohlenstoffneutral" bezeichnen, basiert diese Einschätzung auf der Annahme, dass die Biomasse-Emissionen durch die Anpflanzung neuer Bäume ausgeglichen werden.

Dieses Nachwachsen der Wälder braucht Zeit, und der wissenschaftliche Beirat der Europäischen Akademien (EASAC) berichtete Anfang des Jahres, dass die Umstellung von Kohlekraftwerken auf Biomasse – wie im Fall der Anlage von Drax in Yorkshire – frühestens in drei bis fünf Jahrzehnten zu einem Rückgang der Emissionen führen würde. Vom EASAC heißt es:

"Eine solche Technologie ist bei der Abschwächung des Klimawandels nicht wirksam und kann sogar das Risiko eines gefährlichen Klimawandels erhöhen."

In Großbritannien stoßen Holzverbrennungsanlagen wie die von Drax derzeit mehr CO₂ aus als Kohlekraftwerke, einschließlich der in der Stahlproduktion verwendeten Kohle. Drax ist der größte Emittent des Landes und setzt jährlich 13,3 Millionen Tonnen CO₂ in die Atmosphäre frei, verglichen mit den jährlichen Emissionen des gesamten Kohlesektors von zehn Millionen Tonnen.

Die Daten zeigen, dass Drax der drittschlechteste CO₂-Emittent in Europa ist, hinter den Kohlekraftwerken Neurath in Deutschland und Bełchatów in Polen. Es ist auch der viertschlechteste Emittent von PM10-Feinstaub in Europa und liegt damit hinter drei Kohlekraftwerken in Polen und Rumänien. Es ist die einzige Biomasseanlage, die in den Top Ten der europäischen CO₂- und PM10-Emissionslisten steht.

Ein Sprecher von Drax reagierte auf den Bericht von Ember und bezeichnete die Zahlen des Think-Tanks als "ungenau und in völligem Widerspruch zu dem, was die weltweit führenden Klimawissenschaftler des UN IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) darüber sagen, dass nachhaltige Biomasse entscheidend für die Erreichung der globalen Klimaziele sind." Das Unternehmen behauptet, dass seine Kohlenstoffemissionen "biologisch gebunden" sind, was bedeutet, dass sie unter den zuvor erwähnten Annahmen der EU und Großbritanniens bezüglich des Nachwachsens von Wäldern technisch als null gezählt werden.

Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass sich der wissenschaftliche Konsens über "nachhaltige" Biomasse bald ändern könnte.

"Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Verbrennung von Waldbiomasse zur Stromerzeugung wahrscheinlich nicht kohlenstoffneutral ist – und es besteht ein echtes Risiko, dass sie für erhebliche Emissionen verantwortlich ist", erklärte Phil MacDonald, Chief Operating Officer von Ember. "Bevor die Regierung mehr Steuergelder für Biomasse ausgibt, sollten wir sicher sein, dass wir die Emissionsreduzierung bekommen, für die wir zahlen."

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