Deutschland

Erstmals seit 15 Jahren: Umfrage zeigt SPD vor Union

Die SPD gewinnt im Endspurt zur Bundestagswahl weiter an Fahrt. Erstmals seit Jahren ziehen die Sozialdemokraten in einer Umfrage an der Union vorbei. Auch bei den persönlichen Zustimmungswerten kann SPD-Kandidat Olaf Scholz zulegen. Bei der Union jedoch geht es nach unten.
Erstmals seit 15 Jahren: Umfrage zeigt SPD vor UnionQuelle: AFP © Ina Fassbender

2006 war es das letzte Mal, dass die SPD in einer Umfrage zur Bundestagswahl vor der Union lag. Nach 15 Jahren ist dies nun wieder der Fall. Im Trendbarometer von RTL und ntv kommen die Sozialdemokraten auf 23 Prozent (um zwei Prozentpunkte gestiegen) und sind erstmals seit Jahren in einer Sonntagsfrage wieder stärkste politische Kraft in Deutschland. In dem am Dienstag veröffentlichten Trendbarometer des Forsa-Instituts verliert die Union einen Prozentpunkt und liegt mit 22 Prozent knapp hinter SPD.

Die Grünen verlieren ebenfalls einen Prozentpunkt und erreichen nun 18 Prozent. Die FDP bleibt bei zwölf, die AfD bei zehn, die Linke bei sechs Prozent.

60 Prozent der Befragten glauben demnach nicht mehr an eine Trendwende zugunsten der Union. Die jetzt für die Union ermittelten 22 Prozent sind Forsa zufolge der schlechteste Wert, den das 1984 gegründete Institut im wöchentlichen Trendbarometer jemals für die Union aus CDU und CSU berechnet hat. Nach dem internen Sieg von Armin Laschet über Markus Söder vom April im spektakulären Rennen um die Kanzlerkandidatur lag die Union allerdings schon einmal nur bei 22 Prozent.

Auch bei den auf seine Person bezogenen Zustimmungswerten kann der SPD-Kandidat Olaf Scholz zulegen und liegt nun bei 51 Punkten. Die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock ist auf 33 Prozent gefallen (minus sieben Punkte), Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet landet bei nur noch 29 Punkten (minus elf Punkte).

Mit diesem Ranking geben die Befragten an, bei welchen Politikern sie das Land "in guten Händen" sehen würden. Laschet liegt nun laut Forsa mit seinen Punkten auf Rang 11, noch hinter dem CDU-Politiker Friedrich Merz und knapp vor dem SPD-Vize Kevin Kühnert. Scholz rangiert auf Platz 3, knapp hinter CSU-Chef Markus Söder und deutlich hinter der Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Noch am Wochenende, am Rande eines Bürgergespräches, sagte Scholz der Nachrichtenagentur dpa in Potsdam:

"Ein Regierungswechsel, ein Aufbruch in Deutschland ist möglich."

Eine Kanzlerschaft von einem Sozialdemokraten sei sehr erreichbar geworden. "Für mich sind die Umfragewerte sehr berührend, denn darin verbirgt sich ja auch eine wachsende Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger zu mir als Person." Viele würden ihm zutrauen, die nächste Regierung zu führen, und das sei ja kein einfaches Amt. "Insofern bin ich sehr bewegt davon, wie viele das tun", so Scholz. Er ergänzte:

"Natürlich ist es auch etwas Besonderes zu sehen, dass sich jetzt auch die Zustimmung zur SPD erhöht."

Scholz tritt als Direktkandidat im Wahlkreis Potsdam an – unter anderem gegen Baerbock.

Mehr zum Thema - Umfrage: Kanzlerkandidat Söder würde der Union mutmaßlich viel mehr Stimmen bringen

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.