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Neuseeland: Corona-Maßnahmen schwächen Immunsystem der Kinder

In Neuseeland und Australien kam es zu einem ungewöhnlich starken Ausbruch von Atemwegserkrankungen unter Kindern. Ärzte sprechen von einem Immunitätsrückstand. Die Ursache sehen sie in den Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie.
Neuseeland: Corona-Maßnahmen schwächen Immunsystem der KinderQuelle: AFP © DANIEL LEAL-OLIVAS / AFP

Neuseelands Krankenhäuser melden vermehrt Fälle von Atemwegserkrankungen bei Kindern. Laut einem Bericht des Guardian sind in der Hauptstadt Wellington 46 Kinder, darunter viele Säuglinge, zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden, wo sie teils beatmet werden müssen. Beim Erreger der Atemwegserkrankung handele es sich um das sogenannte Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).

Laut Robert Koch-Institut ist der Erreger RSV weltweit bei Erwachsenen und Kindern verbreitet. Bei Säuglingen, Frühgeborenen und Kleinkindern gehört er zu den Hauptverursachern von Atemwegsinfektionen. Aktuelle Schätzungen gehen weltweit von einer Inzidenz von 5,6 schweren Fällen pro 1.000 Kindern im ersten Lebensjahr aus. Bis zum zweiten Lebensjahr hat praktisch jedes Kind eine RSV-Infektion überstanden. Für Kinder ohne erhöhtes Risiko ist der Krankheitsverlauf nur in 0,2 Prozent der Fälle tödlich. Bei Risikopatienten kann es öfter zu komplizierten Verläufen kommen.

Immunsystem im Rückstand

Kinderärzte sehen den jetzigen Ausbruch im Zusammenhang mit einem Immunitätsrückstand (eng.: immunity debt), der auf die Corona-Maßnahmen zurückzuführen sei. Durch die Anti-COVID-19-Lockdowns habe sich das Immunsystem nicht ausreichend entwickeln können. Der neuseeländische Epidemiologe und Professor für Gesundheitswesen an der Universität Otago Michael Baker sagte hierzu:

"Wir sehen, dass es nun eine Menge anfälliger Kinder gibt, die keinen Erregern ausgesetzt waren – und es jetzt zum ersten Mal sind."

Das Phänomen des Immunitätsrückstands sei aufgrund der Corona-Maßnahmen Lockdowns, Händewaschen, Abstandsregeln und Masken aufgetaucht. Sie hätten allgemein die Verbreitung von Krankheiten verhindert, die sich ähnlich wie COVID-19 verbreiteten, neben RSV auch die Grippe. In Neuseeland sollen die Lockdowns für einen Rückgang der Grippe um 99,9 Prozent gesorgt haben, bei RSV um 98 Prozent.

Risiken und Nebenwirkungen seit Mai bekannt

Französische Ärzte hatten im Mai 2021 in einer Studie auf die unerwünschten Nebenwirkungen der Hygienemaßnahmen hingewiesen. Ihr positiver Kollateraleffekt sei kurzfristig zwar willkommen, da er die zusätzliche Belastung des Gesundheitssystems verhindere, schrieben die Wissenschaftler damals. Langfristig führe das sterile Leben der Kinder aber zu Problemen: Bakterielle und virale Infektionen verbreiteten sich nicht, das Immunsystem könne sich nicht entwickeln. In der Folge entstünden schwerere Krankheitsausbrüche.

"Je länger man viralen oder bakteriellen Erregern kaum ausgesetzt ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit künftiger Epidemien."

Laut dem Institute of Environmental Science and Research hat es in Neuseeland in den letzten fünf Wochen fast 1.000 RSV-Fälle gegeben. Der Durchschnitt einer 29-wöchigen Wintersaison liege dagegen bei 1.743 Fällen. Auch Australien ist von einer überdurchschnittlich hohen Anzahl von RSV-Fällen betroffen.

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