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CureVac-Chef rechnet mit EU-Zulassung des Corona-Impfstoffes trotz niedriger Wirksamkeit

Obwohl der CureVac-Impfstoff nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent aufweist, rechnet der deutsche Pharmakonzern mit einer EU-Zulassung durch die EMA. Immerhin habe man bereits einen umfangreichen Liefervertrag mit der EU über 225 Millionen Impfdosen.
CureVac-Chef rechnet mit EU-Zulassung des Corona-Impfstoffes trotz niedriger WirksamkeitQuelle: www.globallookpress.com © Bernd Weissbrod / dpa

Das Tübinger Biotechunternehmen CureVac geht weiterhin davon aus, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) seinen Corona-Impfstoff ungeachtet der geringen Wirksamkeit zulassen wird. CureVac-Vorstandschef Franz-Werner Haas betonte am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz:

"Die Population der 18- bis 60-Jährigen ist besonders begünstigt von unserem Impfstoff. Darüber haben wir mit der EMA gesprochen."

Das CureVac-Präparat zeigt einer finalen Analyse zufolge eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine COVID-19-Erkrankung über alle Altersgruppen hinweg. Damit wurde das laut dpa "enttäuschende Zwischenergebnis" von Mitte Juni bestätigt. In der Altersgruppe zwischen 18 und 60 Jahren liege die Wirksamkeit bei 53 Prozent gegen eine Erkrankung jeglichen Schweregrades und bei 77 Prozent gegen einen moderaten und schweren Krankheitsverlauf. Das teilte das Pharmaunternehmen CureVac am Mittwochabend mit. Dennoch betonte es, sein Impfstoff biete einen zuverlässigen Schutz gegen Hospitalisierung und Tod durch COVID-19 in dieser Altersgruppe. In der Gruppe der Über-60-Jährigen liegen laut CureVac keine statistisch soliden Wirksamkeitsdaten vor.

Nach der Veröffentlichung von Zwischenergebnissen Mitte Juni (Wirksamkeit 47 Prozent) hatte die EMA betont, dass es keine harte Mindestgrenze bei der Wirksamkeit gebe. Bei klinischen Studien werde zwar von einer Mindestgrenze von 50 Prozent Wirksamkeit ausgegangen. Aber vor allem im Zusammenhang mit den neuen Virusvarianten müsse man die Daten sehr gut prüfen und Vorzüge gegen Nachteile abwägen. Die EMA in Amsterdam hatte im Februar ein schnelles Prüfverfahren für den Impfstoff der Tübinger Firma gestartet. Das CureVac-Präparat ist ein sogenannter mRNA-Impfstoff – wie die von BioNTech/Pfizer und Moderna.

Indessen sprach sich der SPD-Politiker Karl Lauterbach in der Rheinischen Post gegen eine Zulassung des CureVac-Impfstoffes aus:

"Mit der geringen Wirksamkeit von 48 Prozent wäre der CureVac-Impfstoff nicht einsetzbar in Deutschland."

Für den CureVac-Vorstandschef Haas ist die deutlich niedrigere Wirksamkeit des eigenen Impfstoffes im Vergleich mit der Konkurrenz kein Hindernis. Mit der EU habe man dennoch einen Liefervertrag über 225 Millionen Dosen. Haas macht deutlich:

"Wir gehen davon aus, dass die Bundesregierung ihre Quoten abnimmt."

Nach früheren Angaben aus dem Bundesgesundheitsministerium entfallen 53 Millionen Dosen auf Deutschland. Das Präparat muss zweimal gespritzt werden, pro Geimpftem sind es also zwei Dosen.

Die Bundesregierung hatte den CureVac-Impfstoff ursprünglich für die Impfkampagne eingeplant. Das Gesundheitsministerium rechnet aber nicht mehr mit Lieferungen des Unternehmens. An CureVac ist auch der deutsche Staat indirekt über die KfW zu 16 Prozent beteiligt. Auf diese Weise wollte die Bundesregierung das Unternehmen gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland absichern. Den größten Anteil am Unternehmen hält der SAP-Mitbegründer und Investor Dietmar Hopp. Im Januar 2021 vereinbarte CureVac eine Allianz mit dem Pharmakonzern Bayer, im Februar mit dem britischen Pharmakonzern GSK.

Mehr zum Thema - Studie über Impfstoffkandidat CureVac zeigt nur 47 Prozent Wirksamkeit gegen COVID-19

(rt/dpa)

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