Europa

McAfees Anwalt: Familie "bitter überrascht" vom Tod des Antiviren-Gurus

Zwei Tage nach dem Tod des Unternehmers John McAfee in einem spanischen Gefängnis, zeigte sich dessen Anwalt bestürzt. Es habe im Vorfeld keine Hinweise auf einen möglichen Selbstmord gegeben. McAfee habe sich auch nicht von seiner Frau verabschiedet.

Am 23. Juni war der britisch-amerikanische Unternehmer John McAfee tot in seiner Zelle im spanischen Barcelona aufgefunden worden. Aktuell gehen die spanischen Behörden von einem Suizid durch Erhängen aus. Es steht jedoch noch eine toxikologische Untersuchung aus, deren Ergebnis genaueren Aufschluss über die Todesursache geben soll. Mittlerweile hat sich auch der spanische Anwalt McAfees, Javier Villalba, zum Tod seines Klienten geäußert.

Es gab keine Hinweise auf Suizidabsichten

Villalba verlieh vor allem seiner Überraschung, aber auch seiner Bestürzung über den Tod seines Klienten Ausdruck. Hinweise auf Suizidabsichten habe es im Vorfeld keine gegeben. McAfee habe, so Villalba, seines Wissens keine entsprechenden Absichten angekündigt und sich auch nicht von seiner Frau verabschiedet. Nichts habe darauf hingedeutet, dass es McAfee schlecht gehe. Zudem sei der Tod auch deshalb für ihn unerwartet gekommen, da bereits an einer Berufung gegen die Gerichtsentscheidung gearbeitet wurde. Villalba gab weiter an, er werde die genauen Umstände des Todes seines Klienten ergründen. Hinweise auf Fremdverschulden lägen ihm derzeit jedoch nicht vor.

Auf Twitter angekündigter "fremdverschuldeter Selbstmord"

Der Tod McAfees sorgt insbesondere deshalb für einiges Aufsehen, da McAfee bereits seit dem Jahr 2019 mehrfach in Tweets geäußert hatte, dass sein Leben in Gefahr sei. Konkret äußerte er, dass – wenn er sterben sollte und sein Tod als Suizid dargestellt würde – es sich in Wirklichkeit um Mord handeln werde. Kurz vor dem Tod McAfees hatte ein spanisches Gericht seine Auslieferung an die USA beschlossen, wo er wegen Steuerhinterziehung, Geldwäsche und unlauterer Werbung für Kryptowährungen gesucht wurde.

Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt hatte er noch einmal nahegelegt, die Anschuldigungen gegen ihn seien politisch motiviert: "Wenn ich ausgeliefert werde", so McAfee, "ist gewiss, dass ich den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen werde, weil die Vereinigten Staaten an mir ein Exempel statuieren wollen."

McAfee äußerte, dass er Hinweise auf Korruption in der US-amerikanischen Steuerbehörde IRS habe. Um diese Missstände zu bekämpfen, habe er sich zuletzt auch politisch engagiert. McAfee hatte sich in den Jahren 2016 und 2020 um die Präsidentschaftskandidatur für die Libertäre Partei in den Vereinigten Staaten beworben, schied aber beide Male bei den Vorwahlen aus. Er hatte bereits sein weiteres politisches Engagement sowohl in Großbritannien als auch in den USA angekündigt. Da er auf einer US-Militärbasis in Schottland als Sohn eines US-Amerikaners und einer Britin geboren wurde, besaß er beide Staatsbürgerschaften und konnte in beiden Ländern kandidieren.

McAfee: Unternehmer und Exzentriker

Der Unternehmer und Programmierer hatte immer wieder mit seinem exzentrischen Lebensstil auf sich aufmerksam gemacht. Vor seinem politischen Engagement in den USA hatte er zuletzt in Zentralamerika gelebt. Medienberichten zufolge soll er dort auch enge Kontakte zur Unterwelt gepflegt haben, die ihm zeitweise lokal viel Einfluss beschert haben sollen. In Belize war im Jahr 2012 auch wegen Mordes gegen ihn ermittelt worden. In der Folge hatte er Asyl in Guatemala beantragt, das jedoch abgelehnt wurde. Anschließend war er in die USA zurückgekehrt. Der Anwalt und die Familie McAfees warten nun auf Klärung der genauen Todesumstände des Unternehmers.

Mehr zum Thema - Berichte: John McAfee in spanischem Gefängnis tot aufgefunden

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