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UN: COVID-19-Pandemie zwingt mehr als 100 Millionen Arbeiter in Armut

Laut UN-Organisation ILO hat die COVID-19-Pandemie mehr als 100 Millionen Arbeiter in die Armut gestürzt. Sie warnte davor, dass die Beschäftigung frühestens 2023 wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen wird. Die Auswirkungen könnten jahrelang anhalten.
UN: COVID-19-Pandemie zwingt mehr als 100 Millionen Arbeiter in ArmutQuelle: Reuters © James Akena

Die COVID-19-Pandemie hat dramatische Auswirkungen auf die Arbeitsplätze, Existenzgrundlagen und den Arbeitsmarkt insgesamt. In einem aktuellen Bericht der Vereinten Nationen wird darauf verwiesen, dass die Pandemie Millionen Arbeiter in die Armut stürzte. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der UN stellte in ihrer Publikation "World Employment and Social Outlook: Trends 2021" fest: 

"Im Jahr 2020 gingen schätzungsweise 8,8 Prozent der gesamten Arbeitsstunden verloren – das entspricht den Arbeitsstunden von 255 Millionen Vollzeitbeschäftigten in einem Jahr."

Im Bericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, wird davor gewarnt, dass mehr als 100 Millionen Arbeiter seit Beginn der Pandemie in die Armut gestürzt wurden, da der Zugang zu qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen schwindet und die Arbeitszeiten zurückgehen. Im Vergleich zu 2019 würden demnach 2021 weltweit zusätzlich 108 Millionen Beschäftigte als arm oder extrem arm eingestuft. Das bedeute laut ILO, dass "sie und ihre Familien von umgerechnet weniger als 3,20 US-Dollar pro Person und Tag leben".

Die am stärksten betroffenen Regionen in der ersten Jahreshälfte 2021 waren laut ILO Lateinamerika, Karibik, Europa und Zentralasien. Die Krise habe laut ILO auch Frauen überproportional getroffen.

Die Pandemie hat laut Bericht die bereits bestehenden Ungleichheiten auf den Arbeitsmärkten noch zusätzlich verschärft, indem sie Beschäftigte in bereits prekärer Arbeit härter traf. Die pandemiebedingten Arbeitsunterbrechungen und mangelnde soziale Sicherheit hatten katastrophale Auswirkungen auf das Familieneinkommen und den Lebensunterhalt.

Die ILO geht davon aus, dass sich der globale Arbeitsmarkt erst im Jahr 2023 wieder normalisieren wird. Ende 2021 wird es demnach 75 Millionen Arbeitsplätze weniger geben als zu Beginn der Pandemie. Laut Bericht ist es zu erwarten, dass die weltweite Arbeitslosigkeit in 2022 auf 205 Millionen anwächst und damit das Niveau von 187 Millionen in 2019 deutlich übersteigt. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent.

COVID-19 "war nicht nur eine Krise der öffentlichen Gesundheitsversorgung, sondern auch eine Beschäftigungs- und Menschheitskrise", sagte ILO-Chef Guy Ryder den Reportern.

Ryder erklärte, dass die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie die Weltwirtschaft noch jahrelang belasten könnten, "in Form von verlorengegangenem menschlichen und wirtschaftlichen Potenzial sowie wachsender Armut und Ungleichheit".

Der ILO-Bericht weist außerdem darauf hin, dass trotz der optimistischen Aussichten auf ein Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 jenes jedoch wahrscheinlich sehr ungleichmäßig ausfallen werde. Als Grund wurde etwa der ungleiche Zugangs zu Impfstoffen genannt oder die begrenzten Kapazitäten der Regierungen in den Entwicklungs- und Schwellenländern, dringend benötigte massive fiskalische Stimulierungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. 

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