Europa

Russlands Verteidigungsministerium veröffentlicht Archiv über Befreiung Polens durch Rote Armee

Das russische Verteidigungsministerium hat im Rahmen eines Online-Projekts zur Befreiung Polens mehrere Archivdokumente veröffentlicht. Die historischen Unterlagen erzählen unter anderem über die Versorgung der polnischen Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten.
Russlands Verteidigungsministerium veröffentlicht Archiv über Befreiung Polens durch Rote Armee© Verteidigungsministerium der Russischen Föderation

Auf der Webseite des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation ist jetzt ein Online-Archiv abrufbar, das von der Befreiung Polens erzählt. Die im Rahmen des Projekts "Die Befreiung Polens: Gedenken, nicht vergessen!" veröffentlichten historischen Dokumente erinnern an die entscheidende Rolle der Roten Armee bei der Befreiung Europas vom Faschismus, an Tausende gefallene sowjetische Soldaten und Offiziere sowie an die allseitige Hilfe der UdSSR bei der Wiederherstellung des friedlichen Alltags in Polen.

Viele Archivdokumente erzählen vom Respekt der polnischen Bevölkerung vor den gefallenen Rotarmisten und der Entstehung von Denkmälern, gegen die die jetzige polnische Regierung im Rahmen des sogenannten Entkommunisierungsgesetzes vorgeht. Aus den nun veröffentlichten Unterlagen folgt, dass die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg buchstäblich jeden Kilometer polnischen Bodens mit schweren Kämpfen befreien musste. An der Befreiung Polens von der nationalsozialistischen Besatzung beteiligten sich die sowjetischen Truppen der 1. Ukrainischen und der 1. Weißrussischen Front. Laut offiziellen Statistiken wurden allein im Januar 1945 mehr als 18.500 Angehörige der 1. Ukrainischen Front bei unaufhörlichen Gefechten getötet. Insgesamt opferten demnach über 600.000 sowjetische Armeeangehörige ihr Leben für die Befreiung Polens.

In damaligen Berichten wurde betont, dass die polnische Bevölkerung die Rote Armee ausgeprägt freundlich empfing. Dabei wurden die Gräber der gefallenen sowjetischen Soldaten respektvoll behandelt. Dort wurden regelmäßig Blumen niedergelegt und Trauerkundgebungen veranstaltet, an denen sich Zehntausende Einheimische beteiligten. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums begannen die polnischen Behörden nach der Verabschiedung des sogenannten Entkommunisierungsgesetzes im Oktober 2017, fast landesweit Denkmäler an die sowjetischen Soldaten abzubauen. In den letzten Jahren wurden demnach über zehn Gedenkstätten demontiert, darunter auch die Massengräber in den Städten Wrocław, Łódź und Rawicz. Das russische Verteidigungsministerium zeigte sich trotzdem zuversichtlich, dass die Zeit und die jetzige politische Situation außerstande seien, die historische Erinnerung an die Heldentaten der sowjetischen Soldaten bei der Befreiung Polens zu tilgen.

Weitere publik gemachte Archivunterlagen erzählen von der Versorgung Polens mit Lebensmitteln und Medikamenten durch die UdSSR. Daraus folgt, dass die Rote Armee teilweise ihre Bedürfnisse an Brot und Fleisch reduzierte, um die polnische Bevölkerung zu unterstützen. Laut Archivdokumenten spendierte die Rote Armee der polnischen Bevölkerung Medikamente und führte darüber hinaus Maßnahmen durch, die der Ausbreitung von Infektionskrankheiten unter den Einheimischen vorbeugen sollten. In einem Bericht vom 31. Januar 1946 wurde die unentgeltliche Hilfe der 1. Weißrussischen Front für die polnische Bevölkerung dokumentiert. Demnach bekam die polnische Seite von August 1944 bis Ende 1945 unter anderem fast 140.000 Tonnen Getreide, 4.000 Tonnen Mehl und 632 Tonnen Fleischprodukte. Überreicht wurden außerdem Zucker, Salz, Kartoffeln, Tabak und Kaffee. Polen erhielt auch Landwirtschaftsgeräte, darunter 110 Traktoren, mehr als 670 Sämaschinen und über 800 Dreschmaschinen.

Weitere veröffentlichte Dokumente belegen die Bemühungen der Roten Armee, Konfliktsituationen zwischen Polen und Deutschen nach der Befreiung Polens beizulegen. Demnach war das Verhältnis zwischen Polen und Deutschen damals sehr angespannt, insbesondere östlich der Oder. Deutsche befürchteten demnach Racheakte der polnischen Bevölkerung nach dem Abzug der sowjetischen Truppen. In einem Bericht vom 29. Mai 1945 wurde Folgendes mitgeteilt:

"In einigen Sachen ahmen Polen die Hitlerschen Umgangsweisen gegenüber der Bevölkerung in den besetzten Gebieten nach. So werden Deutsche manchmal ohne jeden Grund aus ihren Wohnungen vertrieben. Polen nehmen ihnen sämtliche Habseligkeiten und Nutztiere rücksichtslos weg. Es sind viele Fälle bekannt, wenn Polen mit Bauernwagen deutsche Siedlungen abfahren und den Einheimischen alle Wertsachen wegnehmen."

In einem Vorort von Gdańsk gab es demnach ein Restaurant, das keine Deutschen betreten durften. Deutsche wurden nicht selten als "Deutschsau" beschimpft. Es wurde auch von Fällen berichtet, in denen Polen deutsche Frauen vergewaltigten oder wie Sklavinnen behandelten. Die Rote Armee vermittelte in solchen Konflikten und half sie beizulegen, bevor sie in ernsthafte Zusammenstöße zwischen Polen und Deutschen ausarteten.

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