Nahost

Israel nimmt iranische Öltanker auf ihrem Weg nach Syrien ins Visier

Seit 2019 soll Israel Waffen wie Seeminen eingesetzt haben, um iranische Schiffe auf ihrem Weg nach Syrien im Roten Meer zu treffen. Iran liefert trotz US-Sanktionen mehrfach Rohöl nach Syrien, um den Benzinmangel im Land zu beheben.
Israel nimmt iranische Öltanker auf ihrem Weg nach Syrien ins Visier

Seit Ende 2019 habe Israel iranische Öltanker in der Region ins Visier genommen. Es habe Waffen wie Seeminen eingesetzt, um iranische Schiffe auf ihrem Weg nach Syrien im Roten Meer und in anderen Gebieten der Region zu treffen, berichte The Wall Street Journal. Iran liefert trotz der US-Sanktionen mehrfach Benzin und Rohöl nach Syrien, um den Benzinmangel im Land zu beheben.

Einige der Marineangriffe sollen auch auf iranische Bemühungen abgezielt haben, andere Ladungen einschließlich Waffen durch die Region zu befördern. Die Angriffe auf Tanker mit iranischem Öl wurden bisher nicht bekannt gegeben. Iranische Beamte haben einige der Angriffe auf iranische Tanker früher gemeldet und vermutet, dass Israel dahintersteckt.

Israel hat solche Vorfälle bislang nicht kommentiert. Sowohl das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu als auch das israelische Militär weigerten sich, sich zu einer möglichen israelischen Rolle bei den Angriffen auf iranische Schiffe zu äußern.

Damaskus erklärte mehrfach, dass die Störungen der iranischen Ölimporte Engpässe und eine Treibstoffkrise in Syrien auslöst. Syriens Ölminister Bassam Tuma hatte im September 2020 erklärt, dass das sogenannte Caesar-Gesetz – ein US-Sanktionspaket gegen Syrien, das im Juni 2019 in Kraft getreten war – mehrere importierte Lieferungen behindert habe.

Die Bekanntgabe der israelischen Kampagne auf See markiert allerdings eine neue Dimension seiner Operation gegen Syrien und dessen Verbündete in der Region. Seit 2018 hat Israel Hunderte von Luftangriffen auf mutmaßliche iranische Stellungen in Syrien durchgeführt, um den "Einfluss Irans" im Land einzudämmen. Moskau warnte kürzlich vor militärischen Konsequenzen einer jeden Fehlkalkulation Israels in Syrien.

Im vergangenen Jahr haben die USA auch mehr als eine Million Barrel beschlagnahmten Kraftstoffs aus der Produktion iranischer Raffinerien verkauft. Der Kraftstoff stammte von gekaperten iranischen Tankern, die die US-Kriegsmarine im Laufe des vergangenen Jahres aufgebracht hatte. Die Beschlagnahmung des Treibstoffs fand im Rahmen des Sanktionsregimes Washingtons gegen Teheran statt.

Die iranischen Öltanker schalten bei ihrer Fahrt durch das Mittelmeer in Richtung Syrien Ortungssignale aus, um nicht identifiziert zu werden. Netanjahu hatte Iran Anfang März für einen Angriff auf ein israelisches Frachtschiff im Golf von Oman verantwortlich gemacht. Teheran wies die Anschuldigungen zurück. Israels Umweltministerin Gila Gamliel machte kürzlich zudem ein aus Iran kommendes Schiff einer libyschen Firma für die Ölkatastrophe an der Küste des Landes verantwortlich. Israels Verteidigungsminister Benny Gantz sagte dennoch, Israel habe keine Beweise dafür, dass Iran die Ölpest absichtlich verursacht habe.

Mehr zum Thema - Israels Angriffe in Syrien stellen Moskaus Geduld auf die Probe – "Ein Gegenschlag wird bald folgen"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.