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Facebook zwingt WhatsApp-Nutzer ab Februar, persönliche Daten zu teilen

Facebook baut seine Macht aus und ändert erneut seine Datenschutzrichtlinien. Künftig müssen WhatsApp-Nutzer ihre persönlichen Daten auch mit Facebook teilen. Eine Option zur Ablehnung entfällt. Dabei geht es nicht mehr nur um Namen und Profilbilder.
Facebook zwingt WhatsApp-Nutzer ab Februar, persönliche Daten zu teilenQuelle: www.globallookpress.com © Daniel Karmann

Tausende WhatsApp-Nutzer haben bereits eine Information erhalten, dass sich die Nutzerrichtlinien ändern. Es bleibt nur die Option der Zustimmung oder auf einen anderen Dienst umzusteigen. 

Im Jahr 2014 übernahm Facebook den Messenger-Dienst WhatsApp. Damals versprach der Technologie-Konzern, die Idee eines Ende-zu-Ende-verschlüsselten Messengerdienstes zu respektieren. Das neue, zu Facebook gehörende WhatsApp würde unter keinen Umständen Namen, Standortinformationen, Adressen oder Internetrecherche aus den verschlüsselten Unterhaltungen, die auf seiner Plattform geführt werden, ausspähen.

Dann im Jahr 2018 kündigte Facebook an, dass WhatsApp seine Daten mit anderen Tochterunternehmen teilen wird – es ließ den Nutzern aber die Möglichkeit, sich gegen die Updates zum Ausspähen auszusprechen. 

Ab dem 8. Februar dieses Jahres tritt bei Facebook nun eine neue Richtlinie in Kraft, die den Nutzern keine Option einräumt, um zu widersprechen. Danach gehören alle geteilten WhatsApp-Informationen zu Facebook. Die betroffenen Daten aber gehen weit über Namen und Profilbilder hinaus. Es werden neben Informationen über Telefonnummern, auch Transaktionsdaten und IP-Adressen mit Facebook geteilt. 

Auf der WhatsApp-Seite heißt es: 

Wenn ein Nutzer Medien in einer Nachricht weiterleitet, speichern wir die Medien vorübergehend in verschlüsselter Form auf unseren Servern, um eine effizientere Zustellung von zusätzlichen Weiterleitungen zu ermöglichen. 

Zu den Informationen, die wir mit den anderen Facebook-Unternehmen teilen, gehören ihre Kontoregistrierungsinformationen (zum Beispiel ihre Telefonnummer), Transaktionsdaten, dienstbezogene Informationen, Informationen darüber, wie sie bei der Nutzung unserer Dienste mit anderen (einschließlich Unternehmen) interagieren, Informationen über mobile Geräte, ihre IP-Adresse und möglicherweise weitere Informationen, die im Abschnitt "Von uns gesammelte Informationen" in den Datenschutzrichtlinien genannt werden oder die wir nach ihrer Benachrichtigung oder aufgrund ihrer Zustimmung erhalten. 

Vonseiten des Tech-Giganten Facebook heißt es, dass die persönlichen Informationen verwendet werden können, um "zu helfen, unsere Dienste zu betreiben, bereitzustellen und zu vermarkten." Die Überwachung werde zudem mit dem Schutz vor "Spam, Drohungen, Missbrauch oder Rechtsverletzungen" begründet. Nutzer, die die neuen Richtlinien zur Datenweitergabe nicht akzeptieren, müssen eine Kontosperrung in Kauf nehmen. Gelöscht werden die Konten, wenn sich die betroffenen Nutzer innerhalb von 120 Tagen nicht den neuen Regelungen unterwerfen. 

Die US-amerikanische Kartellbehörde FTC hatte Facebook illegale Monopolbildung vorgeworfen. Die Änderung der Richtlinien könnte einer Trennung von Instagram und WhatsApp vorgreifen. Der Schritt erinnert an ein ähnliches Ultimatum, welches WhatsApp-Nutzern im Jahr 2016 gestellt wurde; die Menschen hatten damals 30 Tage Zeit, sich gegen die Weitergabe von Daten an Facebook zu entscheiden. Es kam heraus, dass die Plattform die Daten selbst dann teilte, wenn der Nutzer sich dagegen entschieden hatte. 

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