Gesellschaft

Studie zeigt: PCR-Tests liefern kaum Belege für Infektiosität

Eine neue Studie belegt: Wird man mit einem PCR-Test positiv auf COVID-19 getestet, sagt dies nichts über das Infektionspotential aus. Die viralen Fragmente konnten selbst nach 14 Tagen nachgewiesen werden, obwohl die Infektiosität bereits nach acht Tagen abnahm.
Studie zeigt: PCR-Tests liefern kaum Belege für InfektiositätQuelle: www.globallookpress.com © Michael Weber

Eine der größten Kontroversen unserer Zeit ist wohl die Aussagekraft von PCR-Tests. Immer wieder werden Zweifel laut, ob die Tests geeignet sind, "Neuinfektionen" mit dem Corona-Virus nachzuweisen, die immerhin als Basis für die Maßnahmen gegen die Corona-Krise gelten. In einer Meta-Studie im Fachjournal Clinical Infectious Diseases wurde nun gezeigt, dass die PCR-Tests kaum Belege für das Infektionspotential und damit für die Ansteckungsgefahr einer möglicherweise an COVID-19 erkrankten Person liefern.

Dazu verglich ein Team um Tom Jefferson von der University of Oxford die Ergebnisse von PCR-Tests mit dem Nachweis von vermehrungsfähigen COVID-19-Erregern in Virenkulturen, denn nur diese sind für das Infektionsgeschehen relevant. Ein PCR-Test weist diese jedoch nicht zwingend nach, denn bei diesem Verfahren werden nur die RNA-Segmente, also die genetischen Fragmente des Virus, nachgewiesen. Die Segmente werden dabei mit einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) in mehrere Zyklen immer wieder verdoppelt: Ist am Anfang ein Virenfragment vorhanden, so sind es im ersten Zyklus zwei, im zweiten vier, im dritten acht und so weiter, bis zum Auftreten eines positiven Signals.

Dadurch können schon geringe Mengen molekukaren Genmaterials beispielsweise von Viren nachgewiesen werden – das bedeutet jedoch nicht, dass die Viren auch vermehrungsfähig sind. Für das Infektionspotential ist jedoch die Anzahl an lebendigen und vermehrungsfähigen Viren entscheidend. Um dieser Frage nachzugehen, durchsuchten die Forscher Datenbanken wie LitCOVID, medRxiv, Google Scholar und die COVID-19-Datenbank der WHO nach Publikationen bis zum 10. September 2020. Das Team um Jefferson wertete 29 Studien aus, in denen nach positiven PCR-Tests versucht wurde, SARS-CoV-2 zu kultivieren. Die Proben zur Züchtung der Virenkultur stammen dabei beispielsweise aus dem Gewebe, Urin, Speichel und Stuhlproben der Patienten.

Bei der Auswertung der Studien zeigte sich deutlich, dass die Zahl der lebendigen Viren umso kleiner ist, je mehr Zyklen bis zu einem positiven Test durchgeführt werden müssen. Für Tests mit einer hohen Zyklenzahl ist es den Autoren der Studie zufolge unwahrscheinlich, dass die betreffenden Patienten infektiös sind. In zwei der untersuchten Studien zeigte sich außerdem, dass die Infektiosität mit jedem Zyklus um 33 Prozent abnahm.

Die Ergebnisse wiesen somit deutlich darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, ein lebendes Virus zu kultivieren, mit der Menge der viralen RNA in der Probe zusammenhängt und daher umgekehrt proportional zum Schwellenwert des Zyklus ist:

"Daher kann der Nachweis von viraler RNA per se nicht zur Ableitung der Infektiosität herangezogen werden", erklärte Jefferson.

Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass es einen Zusammenhang zum Beginn der Symptome einer COVID-19-Erkrankung gibt: Je größer die Zeitspanne zwischen dem Auftreten der Symptome und der Probenentnahme ist, desto größer ist die nötige Zyklenzahl. Sechs von acht der Studien berichten auch, dass die Virenfragmente länger als 14 Tage nachweisbar waren, obwohl das Infektionspotential bereits nach acht Tagen merklich abnahm. Dies wäre nach Aussage der Forscher auch eine plausible Erklärung für mutmaßliche Fälle von "Reinfektionen", die entweder auf eine Verunreinigung der Proben zurückzuführen sind oder darauf, dass eine irrelevante Menge an totem SARS-COV-2 identifiziert wurde, die schon lange vom Körper neutralisiert wurde.

Jefferson zufolge erfordert der Einsatz der PCR als "Massentest" besondere Vorsichtsmaßnahmen und Schulungsprotokolle, um eine schlechte Laborpraxis zu vermeiden, auch wenn er einräumt, dass dies unter dem "Zeitdruck" der Corona-Krise vielleicht nicht immer möglich sei.

Die Autoren der Studie empfehlen, in Zukunft auch andere Faktoren wie die Symptome der Patienten sowie Referenzproben von Virenkulturen zu berücksichtigen, um die Zuverlässigkeit der PCR zur Beurteilung des Infektionspotenzials zu definieren:

"Für die Übertragung sind vollständige lebende Viren erforderlich, nicht die durch PCR identifizierten Fragmente", erklärte Jefferson.

Für die Diagnose viraler Atemwegsinfektionen mit Hilfe molekularer Tests sei es auch notwendig, Schwellenwerte zu definieren, die das Infektionspotenzial vorhersagen. Damit bestätigt die Studie auch teilweise die Kritik, die der Mediziner Matthias Schrappe an der Corona-Politik der Bundesregierung übte. In einem Interview mit der Bild wies Schrappe darauf hin, dass man nicht nur auf positive oder negative Testbefunde setzen solle, sondern auch auf die Infektiosität, die sich aus der Zyklenzahl bestimmen ließe.

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