Russland

Sibirien: Bewohnerinnen eines Pflegeheims sollen zwangssterilisiert worden sein

Die Verwaltung eines Pflegeheims in Sibirien steht unter Verdacht, psychisch kranke Frauen gewaltsam sterilisiert zu haben. Eine Bewohnerin der Einrichtung machte in einem Video auf die Vorfälle aufmerksam. Die Behörden leiteten Ermittlungen ein.
Sibirien: Bewohnerinnen eines Pflegeheims sollen zwangssterilisiert worden seinQuelle: Gettyimages.ru © Niedring/Drentwett

Der russische Telegrammkanal Baza veröffentlichte ein Video, in dem eine Bewohnerin des Pflegeheims in der russischen Oblast Swerdlowsk sagt, sie sei auf Anordnung der Pflegeheimverwaltung zwangssterilisiert worden. "Ich wollte das nicht! Ich habe nicht einmal verstanden, worum es ging", erklärt Ljudmila Gusewa in dem Video. Niemand habe ihr etwas erklärt. Sie habe die Wahrheit erst von anderen Bewohnern des Pflegeheims erfahren.

Als Gusewa versuchte, den Eingriff abzulehnen, sollen ihr Ärzte und die Verwaltung des Pflegeheims mit einer Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung mit einem strengeren Regime gedroht haben. Einige Mitarbeiter sollen ihr außerdem gesagt haben, dass man ihr die Kinder sowieso wegnehmen würde, falls sie jemals schwanger wird. Andere sagten ihr, dass Kinder, die von behinderten Menschen wie ihr zur Welt gebracht werden, "hier nicht gebraucht werden" und das Pflegeheim sie nicht versorgen würde. Gusewa resümierte:

Sie haben uns alle verstümmelt. Wir können nicht mehr gebären.

Berichten zufolge wurden insgesamt zehn Frauen einer Zwangssterilisation unterzogen. Eine von ihnen soll an den Komplikationen des Eingriffs gestorben sein.

Die lokalen Behörden leiteten Ermittlungen ein. Das örtliche Ministerium für Sozialpolitik erklärte, es sei das erste Mal, dass eine Beschwerde von den Bewohnern des Pflegeheims eingegangen sei. Ein Sprecher des Ministeriums stellte außerdem fest, dass das ärztliche Attest, welches die Operation bestätigt, aus dem Jahr 2008 stammt.

Zu den Vorwürfen äußerte sich die Pflegeheimverwaltung bisher nicht. Die Einrichtung wurde bereits zur Sowjetzeit gegründet und ist für ältere und behinderte Menschen konzipiert, die keine Familie haben oder zuvor in Waisenhäusern lebten. Die Bewohner erhalten gegen eine geringe Gebühr Unterkunft und kostenlose Mahlzeiten.

Mehr zum ThemaVermehrt euch oder zahlt: "Rat der Mütter" fordert Steuern für kinderlose Paare in Russland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.