Nordamerika

Proteste in den USA: Ex-UN-Botschafterin gibt Russland Schuld – und wird von Diplomaten verspottet

Die einzige Aufgabe, die US-Beamte anscheinend haben, besteht darin, Moskau die Schuld für buchstäblich jeden Vorfall zuzuschieben, sagte Russlands stellvertretender UNO-Gesandter scherzhaft, als die ehemalige US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, genau dies tat.
Proteste in den USA: Ex-UN-Botschafterin gibt Russland Schuld – und wird von Diplomaten verspottetQuelle: Reuters © Caitlin Ochs

Die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, hat die Schuld für die weitgehenden Unruhen, die sich in den USA nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines brutalen Polizeieinsatzes verbreitet haben, Russland zugeschrieben.  

Haley erklärte in einem Twitter-Post, dass russische Geheimdienste die "Vorwürfe der Polizeigewalt" in den USA hochgespielt hätten. Ihr Ziel sei es, die US-Präsidentschaftswahl erneut zu stören. Haley berücksichtigte jedoch nicht, dass die Ermordung von George Floyd am helllichten Tag geschah und von Augenzeugen gefilmt und in sozialen Medien hochgeladen wurde.

In einem Artikel der New York Times sagte Haley ferner, dass die russischen Agenten angebliche "Hassreden" mithilfe von US-amerikanischen Extremistengruppen verbreitet haben. Als Beweise für ihre Behauptungen zitierte sie anonyme Quellen.

Russlands stellvertretender UN-Botschafter Dmitri Poljanski scherzte daraufhin, dass sich das Zeigen mit dem Finger auf Russland in eine Art heiliges Ritual verwandelt habe. Damit entbinde sich Washington auf magische Weise jeder Verantwortung für das, was auch immer geschieht, sagte der Diplomat.

"Jetzt wissen wir, wer an dem amerikanischen Rassismus-Chaos schuld ist! Die USA sind unschuldig an jeglichem Ärger und Fehlverhalten, all die abscheulichen Dinge, die wir jetzt sehen, wurden von russischen Agenten begünstigt", schrieb er in einem Twitter-Post.

Haley ist nicht die Erste, die die Schuld an jeglichen Problemen in den USA Russland zuschreibt. Die "russische Karte" wurde bereits von diversen US-Beamten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gespielt, darunter von der ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaterin Susan Rice, vom Senator Marco Rubio sowie Donnie O'Sullivan.

Moskau hat alle derartigen Anschuldigungen wiederholt zurückgewiesen und gesagt, dass allein die Vorstellung, die Proteste würden von jemandem aus dem Ausland geleitet, eine Beleidigung für US-amerikanische Bürger sei.

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