Nordamerika

Operation Gridlock – In den USA mobilisiert sich bewaffneter Widerstand gegen Corona-Einschränkungen

Tausende Menschen im US-Bundesstaat Michigan folgten dem Aufruf, an der "Operation Gridlock" teilzunehmen. Damit wollten sie zum Ausdruck bringen, dass sie mit der Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen nicht einverstanden sind, und blockierten teilweise schwer bewaffnet die Straßen in Lansing.
Operation Gridlock – In den USA mobilisiert sich bewaffneter Widerstand gegen Corona-EinschränkungenQuelle: AFP © Jeff Kowalsky

Die persönliche Freiheit ist möglicherweise nirgendwo so sehr ausgeprägt wie bei den Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Und die Befugnisse der Bundesregierung werden wahrscheinlich nirgendwo so kritisch betrachtet wie bei den Wählerinnen und Wählern der Republikaner. Wenn dann eine Gouverneurin der Demokraten auch noch die ohnehin unpopulären Ausgangsbeschränkungen über Ostern hinaus verlängert, ist das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen gebracht worden. 

Der Unmut über diese von Gouverneurin Gretchen Whitmer angeordneten Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus im US-Bundesstaat Michigan sollte in Form einer Protestaktion zum Ausdruck gebracht werden. Und da Waffen und Militarismus in den USA eine große gesellschaftliche Rolle spielen, tauften die Organisatoren diese Protestaktion "Operation Gridlock", zu der sie über soziale Netzwerke aufriefen.

Tatsächlich folgten Tausende unzufriedene Bürger aus dem gesamten Bundesstaat dem Aufruf für "ein bisschen zivilen Ungehorsam" und versammelten sich am 15. April in der Hauptstadt Lansing.

Mit ihren Fahrzeugen blockierten sie stundenlang die Hauptstraßen und versperrten teilweise die Zufahrtswege zum einzigen Krankenhaus (Sparrow) in Lansing, wo Patienten, die an der durch den SARS-CoV-2-Erreger verursachten Lungenkrankheit COVID-19 erkrankt sind, behandelt werden können. Insgesamt wurden bisher (Stand 16. April) 29.263 Personen in Michigan positiv auf das Coronavirus getestet, 2.093 Menschen starben an der COVID-19-Krankheit.   

Das eigentliche Ziel war aber der Regierungssitz von Gouverneurin Whitmer, wo die Protestierenden lautstark deren Rücktritt verlangten. Einige schwer bewaffnete Männer standen vor dem Kapitol in Lansing und ließen ihrem Ärger freien Lauf. Obwohl es ein Versammlungsverbot für Gruppen über 50 Personen gibt und Vorgaben zur Einhaltung der Distanz zwischeneinander bestehen, schritt die Polizei nicht ein und ließ die Männer gewähren. 

Einer der bewaffneten Männer sagte dem Reporter des lokalen TV-Senders WXYZ Channel 7:

Wir sind hier, um sicherzustellen, dass jeder das Recht hat, um sich friedlich zu versammeln.

Ein anderer Mann meinte, dass es nicht darum gehe, dass sie sich nicht um ihre Sicherheit oder vor den Folgen des Coronavirus sorgen würden. Es gehe ihnen darum, dass es deswegen nicht der "Aussetzung der Verfassung" bedurft hätte, um sicher zu bleiben.

Die amerikanischen Leute sind schlau genug, um solche Entscheidungen für sich selbst zu treffen.

"Operation Gridlock" rief aber auch zum Teil heftige Gegenreaktionen aus. Für diejenigen, die sich an die Ausgangsbeschränkungen und Vorgaben der Regierung halten, stellte dies eine unerträgliche und dumme Provokation dar, die am Ende Menschenleben kosten könnte. "Diese Leute haben kein Problem damit, wenn du stirbst, solange sie ihren Rasendünger kaufen können und ihre Haare gemacht bekommen", kommentierte der Journalist Aaron Rupar auf Twitter.

Ein anderer Nutzer fragte, warum man die Protestteilnehmer nicht für 14 Tage einsperrt, um sicherzustellen, dass sie nicht "ihre Infektion verteilen". Gouverneurin Whitmer reagierte ebenfalls und äußerte sich in einem Interview mit dem Sender MSNBC wie folgt:

Es ist diese Art von unverantwortlicher Handlung, die uns in eine Situation bringt, wo wir darüber nachdenken müssen, die Bleib-zu-Hause-Anordnung zu verlängern, gegen die sie angeblich protestiert haben. 

Mehr zum Thema - USA: Massenandrang an Tafeln – Hunderte stehen für Lebensmittelhilfen an

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.