Europa

2.000 Euro für Heimkehr: EU will mit finanziellen Anreizen griechische Flüchtlingslager entlasten

EU-Behörden wollen mit einem neuen Hilfsprogramm für Migranten das Problem der extrem überfüllten Flüchtlingsunterkünfte auf griechischen Inseln angehen. Den Flüchtlingen sollen 2.000 Euro dafür angeboten werden, freiwillig in ihre Herkunftsstaaten zurückzukehren.
2.000 Euro für Heimkehr: EU will mit finanziellen Anreizen griechische Flüchtlingslager entlastenQuelle: AFP © Louisa Gouliamaki

Das Programm wird von der Internationalen Organisation für Migration (IOM), die den Vereinten Nationen untersteht, unterstützt und von der europäischen Grenzschutzagentur Frontex geleitet, schreibt der Guardian. Die Finanzhilfe soll Flüchtlingen ihre Heimreise und eine Neugestaltung ihres Lebens in ihren Heimatländern ermöglichen. Bisher betrug sie lediglich 370 Euro. Insgesamt wurde Griechenland für diese Zwecke ein Hilfspaket in Höhe von 700 Millionen Euro aus dem EU-Budget bereitgestellt.

Die Geltungsfrist des Angebots wurde auf lediglich einen Monat begrenzt, um zu verhindern, dass dadurch noch mehr Migranten nach Europa gelockt werden. Es wird außerdem nicht für jene Zuwanderer gelten, die in ihrer Heimat keinen festen Wohnort haben. Die Maßnahme soll somit den sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen Anreize bieten, die Inseln zu verlassen, wenn sie ohnehin geringe Chancen auf Asyl haben und ihren Lebensstandard verbessern wollen.

Ziel des Hilfsprogramms ist es, die überfüllten Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln zu entlasten, deren Bedingungen mittlerweile als "völlig inakzeptabel" zu bemängeln sind. Die zuständigen Behörden hoffen, dass circa 5.000 Menschen das Angebot annehmen.

Darüber hinaus bemüht sich die EU darum, mehrere Länder dafür zu gewinnen, verwaiste Flüchtlingskinder von den griechischen Inseln aufzunehmen. Auf den Appell gingen bereits Kroatien, Irland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Portugal ein. Demnächst sollen rund 1.600 Waisenkinder an diese sieben Staaten übergeben werden.

Die IOM hatte auch schon vor der Zuspitzung der Lage an der türkisch-griechischen Grenze die elenden Bedingungen in der Aufnahmezentren für Flüchtlinge in dieser Gegend beklagt. So berichtete sie im vergangenen Monat, dass mehr als 36.000 Asylsuchende auf Unterkünfte auf fünf Inseln in Griechenland verteilt werden mussten, die ursprünglich nur 5.400 Menschen Platz bieten sollten. Tausende Flüchtlinge wohnen in Zelten ohne Strom, Heizung und warmes Wasser. Die meisten von ihnen stammen aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Palästina, Somalia und der DR Kongo.

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