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"Deutsches Reichsbräu": Staatsschutz ermittelt wegen Bier mit Nazi-Symbolik für 18,88 Euro

Weil ein Getränkemarkt in Sachsen-Anhalt Bier der Marke "Deutsches Reichsbräu" für 18,88 Euro im Angebot hatte, ermittelt jetzt der Staatsschutz. Der Verdacht lautet auf Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen.
"Deutsches Reichsbräu": Staatsschutz ermittelt wegen Bier mit Nazi-Symbolik für 18,88 Euro© Screenshot Facebook: Götz Ulrich

Ein Getränkemarkt in Sachsen-Anhalt sorgte für Empörung, weil er Bier mit Nazi-Symbolik verkaufte. In den sozialen Netzwerken machten letzte Woche Fotos aus dem Markt in Bad Bibra die Runde, auf denen die Kästen mit dem Bier namens "Deutsches Reichsbräu" in der bei Neonazis beliebten Frakturschrift für 18,88 Euro angepriesen wurden.

Die Zahl 18 ist ein Szenecode für den ersten und den achten Buchstaben im Alphabet, die Initialen Adolf Hitlers. Die 88 steht in der Szene für "Heil Hitler". Der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich (CDU), veröffentlichte die Fotos aus dem Geschäft auf Facebook. 

Ulrich sagte, er habe am Donnerstag von dem Angebot in dem betreffenden Getränkemarkt erfahren und sei noch am selben Abend dorthin gefahren. Ein Schild habe darauf verwiesen, dass die Kästen ausverkauft seien und im Februar nachgeliefert würden.

Ulrich zeigte sich entsetzt: Gerade in den Tagen, an denen an den 75. Jahrestag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz erinnert werde, sei die Aktion an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten:

Viel schlimmer als die Tatsache, dass dieses Bier jemand verkauft, ist, dass es so viele kaufen.

Dem Politiker zufolge waren rund 80 Bierkästen binnen weniger Tage ausverkauft:

Es ist ein verheerendes Signal, dass so viele keine Berührungsängste haben und ihr Geld gern einem Neonazi in den Rachen werfen.

Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz der Polizei ermittelt wegen Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen. Auch in Thüringen sind die Ermittler involviert. Das Unternehmen Getränke Quelle, dem der Laden in Bad Bibra gehört, hat sofort Konsequenzen gezogen und die Zusammenarbeit mit dem Händler beendet. Geschäftsführer Thomas Scharf sagte: "Wir distanzieren uns natürlich entschieden von dieser Sache."

Hinter dem Bier steckt Tommy Frenck, den der Thüringer Verfassungsschutz in seinem aktuellen Bericht als Rechtsextremisten führt. 

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(rt/dpa)

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