Deutschland

Satire oder Ernst? "Die Partei" setzt Klimaforscher auf Listenplätze

"Die Partei" mit dem ehemaligen Titanic-Chefredakteur Martin Sonneborn als Vorsitzenden wurde als Satirepartei gegründet. Ernst gemeint ist aber der geplante Einzug von Klimawissenschaftlern in den Bundestag. Die 20 Wissenschaftler sollen für mehr Sachverstand sorgen.
Satire oder Ernst? "Die Partei" setzt Klimaforscher auf ListenplätzeQuelle: Reuters © Hannibal Hanschke

"Die Partei" mit dem ehemaligen Chefredakteur der Satirezeitschrift Titanic, Martin Sonneborn, als Vorsitzenden steht für "Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Eliteförderung und basisdemokratische Initiative". Sie wurde im Jahr 2004 gegründet. Im Mai 2014 wurde Sonneborn ins EU-Parlament als Spitzenkandidat der Partei gewählt. Insgesamt 0,6 Prozent der Stimmen erhielt seine Satirepartei. Zu Zeiten von Titanic trat Sonneborn als noch vermeintlicher Politiker mit fiktionalen politischen Themen auf. Heute befasst er sich mit der Gegenwartsproblematik und hat das Thema Klimawandel für sich und seine Partei entdeckt. 

So auch in einem Interview mit t-online. Darin kritisiert er den von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgestellten "Green Deal". Diesen bezeichnet er als "Etikettierung, um Wirtschaftswachstum als Umweltschutz zu verkaufen". Seine Partei fordere eine "Reduzierung des BIP auf sozial- und umweltverträgliche 50 Prozent". Von den zu "konservativen Politikern" im EU-Parlament erwartet er keine grüne Wende. 

"Die Partei" will nun 20 Wissenschaftler zur Wahl im Bundestag antreten lassen. Martin Sonneborn sagte diesbezüglich: 

Falls wir die Fünf-Prozent-Hürde wider Erwarten schon bei der nächsten Wahl schaffen sollten, wäre es nicht verkehrt, ein paar engagierte Wissenschaftler in den Bundestag zu schicken. 

Auf die Frage, wie er sich Kritik an der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg vonseiten "alter weißer Männer" erklärt, verweist Sonneborn auf "Dorfdeppen" und fordert, deren Internetzugang zu begrenzen: 

Ich glaube, dass man den Dorfdeppen in Deutschland den Zugang zum Netz auf ein 56k-Modem begrenzen sollte – einfach damit das wieder alles etwas entschleunigt wird und sich die Deppen nicht zusammenrotten. 

Schülern, die an einem "Fridays for Future"-Protest teilnehmen wollen, bietet er eine Entschuldigung für die Fehlzeit in der Schule zum Download auf seiner Homepage an. 

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