Europa

Analyst: US-Aegis-System in Rumänien einsatzbereit, um mit Marschflugkörpern Russland anzugreifen

Laut Informationen von Militäranalysten bauen die USA ihre Raketenbasis in Rumänien weiter aus. Die dortige Senkrechtstartanlage Mk 41 ist unter anderem dafür ausgelegt, mit Tomahawk-Marschflugkörpern Landziele anzugreifen. Welches Land da wohl ins Visier genommen wird?
Analyst: US-Aegis-System in Rumänien einsatzbereit, um mit Marschflugkörpern Russland anzugreifenQuelle: Reuters

Der als sehr gut informiert geltende russische Militäranalyst Michail Chodarjonok hat gegenüber RT erklärt, dass die USA ihr Raketensystem auf der NATO-Basis im rumänischen Deveselu weiter modernisieren und wohl planen, die zuvor vom INF-Vertrag verbotenen landgestützten US-Marschflugkörper vom Typ BGM-109 Tomahawk dort zu stationieren.

Waren die Tomahawk-Marschflugkörper zunächst landgestützt für den Einsatz mit nuklearen Sprengköpfen vorgesehen, so sind sie heute vor allem auf Kriegsschiffen der US Navy sowie U-Booten der US- und Royal Navy stationiert und werden mit konventionellen Sprengköpfen versehen zur Bekämpfung gegnerischer Landziele eingesetzt.

Laut Chodarjonok hat das Pentagon derzeit zwei Zerstörer, die mit Lenkflugkörpern und dem Kampfsystem Aegis und mit dem SM-3-Raketenabfangsystem ausgestattet sind sowie das langestützte Raketenabwehrsystem THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) nach Rumänien entsandt. Die Verstärkung der Verteidigung der Basis deutet laut dem Militäranalytiker darauf hin, dass das US-Militär plant, dass THAAD und die schiffsbasierten Raketen die Verteidigungsfunktionen übernehmen und so das landgestützte Kampfsystem Aegis Ashore für Offensivaufgaben freigestellt ist.

So kann der Standort Deveselu nun erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges den Einsatz von Tomahawk-Marschflugköpern in Europa ermöglichen, so Chodarjonok weiter.

Der Ausbau der Aegis Ashore-Anlagen in Rumänien begann nur wenige Monate, nachdem die Trump-Regierung den einseitigen Rückzug der USA aus dem Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty (INF-Vertrag) bekannt gegeben hatte. Das Abkommen aus dem Jahr 1987 untersagte den USA und der damaligen UdSSR den Besitz von Bodenraketen mit einer Reichweite zwischen 500 und 5.500 Kilometern.

Mehr zum Thema - Stationieren die USA nukleare Mittelstreckenraketen in Rumänien? (Teil 2)

Aegis Ashore ist eine landgestützte Variante eines Raketenabwehrsystems, das auf den Kriegsschiffen der USA installiert ist. Sie ist mit 24 Abfangraketen bewaffnet, die vom Vertikalstartsystem Mark 41 abgefeuert werden. Es kann verschiedene Arten von Munition verwenden, wurde aber ursprünglich für Tomahawks entwickelt. Die Tomahawks, nuklearfähige Raketen mit einer Reichweite von bis zu 2.500 km, wurden während der letzten zwei Irak-Kriege und der Invasion Afghanistans 2001 eingesetzt.

Chodarjonok ist überzeugt davon, dass die Modernisierung des Deveselu-Standortes eine echte Bedrohung für Russland darstellt, die nicht unbeantwortet bleiben sollte. Und Moskau verfüge über eine breite Palette von möglichen Gegenmaßnahmen.

Eine Option, die er nennt, ist die Verstärkung der russischen Militärpräsenz auf der Krim durch den Einsatz von Überschall-MiG-31BM-Jets, die in der Lage sind, die hochmodernen Kinshal-Hyperschallraketen zu tragen. Der Analytiker glaubt, dass diese Hightech-Waffe Russland einen Vorteil gegenüber potenziellen Gegnern verschafft, da es noch keine bekannten Abwehrmaßnahmen gegen sie gibt.

Eine weitere Option, die Chodarjonok für überlegenswert hält, ist der Einsatz von seegestützten Kalibr-Raketensystemen vor der Krimküste oder die Stationierung von Tu-22M3M-Langstreckenbombern auf der Halbinsel.

Moskau ist seit langem dagegen, dass das US-Raketenschild in der Nähe seiner Grenzen errichtet wird, und verweist darauf, dass diese Systeme leicht in Startrampen für Offensivraketen umgewandelt werden können.

Mehr zum Thema - USA drohen Russland mit militärischem Präventivschlag

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.