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Nach Anschlägen auf ICEs: Terrorverdächtiger in Wien gefasst

In Wien hat die österreichische Polizei einen Terrorverdächtigen verhaftet. Der irakische Asylbewewerber steht in Verdacht, in den vergangenen Monaten zwei Anschläge auf deutsche ICE-Strecken verübt zu haben. Bei den Anschlägen kam es nur zu Sachschäden.
Nach Anschlägen auf ICEs: Terrorverdächtiger in Wien gefasstQuelle: AFP © Georg Hochmuth / APA

Die Eliteeinheit der österreichischen Polizei, Cobra, stürmte am Montagmorgen eine Gemeindewohnung in Wien-Simmering und nahm einen Terrorverdächtigen fest. Der 50-jährige Iraker wird verdächtigt, in Deutschland im Oktober 2018 und Dezember 2018 zwei Anschläge auf Bahnstrecken verübt zu haben.

Beim ersten Anschlag im Oktober wurde ein dickes Drahtseil über eine ICE-Strecke in Bayern gespannt, zudem wurden Keile auf den Gleisen angebracht, um den Zug zum Entgleisen zu bringen. Im Dezember wurde in Berlin-Karlshorst ein absichtlich herbeigeführter Oberleitungsschaden festgestellt. Bei beiden Anschlägen blieb es aufgrund technischer Fehler bei Sachschäden. 

Unweit der Anschlagsorte waren Schriftstücke in arabischer Sprache sowie eine Flagge des IS gefunden worden. In den Schreiben wurde mit weiteren Angriffen auf den Bahnverkehr gedroht, solange europäische Staaten militärisch den IS bekämpfen.

Diese Schreiben und der bei deren Erstellung verwendete Drucker führte die Fahnder nun nach einem Bericht der Kronenzeitung zu dem Gemeindebau Wien-Simmering. Vorangegangen war das Rechtshilfeersuchen einer deutschen Staatsanwaltschaft.

Die Staatsanwaltschaft Wien erklärte, der Mann stehe im dringenden Verdacht, im Oktober und Dezember in Deutschland terroristische Anschläge auf Bahnstrecken durchgeführt zu haben. Nur aufgrund eines technischen Fehlers sei es nicht zur geplanten Tötung von Menschen gekommen.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen Asylbewerber aus dem Irak, der seit etwa zwei Jahrzehnten in Österreich lebt. Er soll auf seinem Facebook-Profil radikale Prediger verherrlichen und auch Anhänger des 2006 hingerichteten früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein sein.

Der Verdächtige, der fünf Kinder haben soll, ist Mitarbeiter bei einer Sicherheitsfirma und soll als solcher auch Zugang zu sensiblen Bereichen wie Einkaufszentren und Fußballstadien gehabt haben. Vor seiner Flucht diente er 15 Jahre in der irakischen Armee.

Die österreichischen Behörden untersuchen die Möglichkeit, dass der Verdächtige Teil einer mehrköpfigen Terrorzelle ist. Das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz verhörte den Mann am Montagmorgen. Auch deutsche Behörden sollen an den Verhören beteiligt sein.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat wegen des Verdachts der terroristischen Straftaten des versuchten Mordes und der schweren Sachbeschädigung, der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und dem Verbrechen der kriminellen Organisation Haftbefehle gegen den Verdächtigen erlassen.

Auch das Amtsgericht München hat wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr und versuchter Störung öffentlicher Betriebe einen Haftbefehl ausgestellt.

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