Deutschland

US-Armee füllt ihre Munitionsdepots auf - auch in Deutschland?

Die Vereinigten Staaten von Amerika planen für die Streitkräfte im Verteidigungshaushalt 2020 Tausende neuer Raketen ein. Das für Munition zuständige Oberkommando bestätigte jetzt: die Munitionslager werden weltweit aufgefüllt, um für den "nächsten Krieg" bereit zu sein.
US-Armee füllt ihre Munitionsdepots auf - auch in Deutschland?Quelle: AFP © Wang Zao

Bei einem Anlass am 14. März vor der Vereinigung der Armee der Vereinigten Staaten (AUSA) sprach auch General Gus Perna, Kommandeur des US-Army Material Command. Sein Kommando ist für die Bereitstellung von Ausrüstung und Munition für US-Streitkräfte überall auf der Welt zuständig und spielt daher eine zentrale Rolle in der Logistik eines global agierenden Akteurs.

Während er selbst von "leidenschaftlichen" Diskussionen mit Vertretern aus "jeder Ecke der Army" sprach, gab es durchaus auch besorgniserregende Elemente in seiner eigenen Rede. Während es natürlich selbstverständlich für eine Armee ist oder sein sollte, dass sie mit der notwendigen Ausstattung ausgerüstet ist, um gegenüber der eigenen Bevölkerung ihrer Verpflichtung zur Landesverteidigung nachkommen zu können, geht es um weitaus mehr bei dem, worüber General Perna sprach.

Der Verteidigungshaushalt der USA für das Jahr 2020 sieht eine massive Erhöhung der Ausgaben für Offensivwaffen vor. So sollen 40.388 JDAM-Bomben (präzisionsgelenkte Bomben), 10.193 Gelenkte Mehrfachraketenwerfersysteme, 9.000 Hellfire-Raketen, 430 Luft-Boden-Marschflugkörper, 125 SM-6-Raketen und 48 Langstrecken-Seemarschflugkörper gekauft werden, um das entsprechende Arsenal aufzufüllen. Dazu kommt noch für über 500 Millionen US-Dollar Munition im Klein- und Mittelkaliber, die in verschiedensten Waffengattungen zum Einsatz kommen wird.

Der für die Belieferung der US-Truppen zuständige Gus Perna erklärte, dass er von Armee-Sekretär Mark Esper und Generalstabschef Gen. Mark Milley beauftragt wurde, die Munitionsdepots weltweit aufzufüllen.

Wir haben sie den (Kampfkommandos) zur Verfügung gestellt, und wir kennen die Anforderung, und wir wissen, wie sie aufzufüllen sind, wenn sie (die Kampfkommandos) es verwenden. Noch wichtiger ist, wir wissen, wie es im Falle eines Krieges verwendet wird.

Von diesen Maßnahmen betroffen ist selbstverständlich auch das Miesau Army Ammunition Depot, das in der Nähe von Kaiserslautern liegt. Dieses Depot in Deutschland beherbergte während des Kalten Kriegs bis zu 200.000 Tonnen an verschiedensten Waffen und Munition und gehört zum größten Munitionsdepot außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika. Aber auch nach dem Ende des Kalten Kriege erhielt Miesau bereits im Jahr 2016 mit 1.035 Containern (415 im Februar und 620 im Oktober 2016) die größte Lieferung seit den 1990ern. Auf Anfrage von RT Deutsch beim Army Material Command (AMC), wieviel und welche Waffen im Zuge dieser neuen Kriegsvorbereitungen nach Deutschland gebracht werden, antwortete das AMC der US-Armee:

Aufgrund von Sicherheitsbedenken diskutieren wir nicht über diese Details zur Positionierung von Munition. Wir arbeiten eng mit den Kampfkommandeuren (Combatant Commanders) zusammen, um die regionalen Anforderungen auf der ganzen Welt zu erfüllen.

Da Deutschland als Drehscheibe und Relais-Station eine zentrale Rolle in den US-geführten Kriegen im Nahen und Mittleren Osten einnimmt und obendrein auch als Hauptquartier des USEUCOM (Europäisches Kommando der Vereinigten Staaten) fungiert, ist es nur konsequent und logisch, dass ein Teil dieser neuen Offensivwaffen nun auch (ein Mal mehr) nach Deutschland gebracht wird. Zumal sich die Bundesregierung in Berlin immer wieder nur allzu willig zeigt, bei den logistischen Herausforderungen ihre Unterstützung anzubieten, sich aber gegenüber den Wünschen aus der eigenen Bevölkerung nach Abzug US-amerikanischer Waffen von deutschem Boden - entgegen eigenen früheren Versprechungen - immer wieder taub stellt.

Mehr zum Thema - Aktuelle RAND-Kriegssimulation gegen China und Russland: "Den USA wird der Arsch aufgerissen" 

 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.