Europa

Russlands Präsident Wladimir Putin zu Besuch in Serbien: "Enormes Potenzial für Zusammenarbeit"

Russlands Präsident Putin besucht Belgrad und trifft seinen serbischen Amtskollegen Vučić. Im Mittelpunkt der Visite stehen Themen wie das Kosovo oder die geplante Gaspipeline Turkish Stream. Rund 70.000 Menschen wollen an einer Kundgebung teilnehmen.
Russlands Präsident Wladimir Putin zu Besuch in Serbien: "Enormes Potenzial für Zusammenarbeit"Quelle: www.globallookpress.com

Am Donnerstag, den 17. Januar ist der russische Präsident Wladimir Putin zu Besuch in Serbien. Er kommt auf Einladung seines serbischen Amtskollegen Aleksandar Vučić. Der ehemalige Ultranationalist, der sich heute pro-europäisch und konservativ gibt, versucht sowohl mit Russland zu kooperieren als auch Serbien in die EU zu führen.

Vučić: "Ich werde nicht doppelt so viel für Flüssiggas bezahlen, um jemandem im Westen zu gefallen"

Im Mittelpunkt des Besuchs des russischen Präsidenten steht unter anderem der Anschluss Serbiens an die geplante Gaspipeline Turkish Stream, die Gas aus Russland über die Türkei nach Europa bringen soll. Bereits Ende des Jahres wiederholte Vučić noch mal, dass Serbien nicht plane, zugunsten teureren Flüssiggases auf russisches Gas zu verzichten, um dem Westen zu gefallen. 

Ich werde nicht doppelt so viel für Flüssiggas bezahlen, um jemandem im Westen zu gefallen. Ich werde billiges Gas kaufen, damit die Menschen leben und sich die Industrie entwickeln kann. Das ist nicht mein Geld, das ist das Geld der Leute, Staatsgeld", sagte Vučić im TV-Sender Studio B.

Das Wichtigste sei für Serbien, eine Vereinbarung mit Russland zu erzielen. "Wir wollen das, und wir werden es tun", betonte der serbische Präsident. Ein weiteres Thema werde sicherlich die Kosovo-Frage sein. Serbien betrachte Russland als einen "seiner wichtigsten strategischen Partner", sagte der serbische Minister für Innovation und technologische Entwicklung Nenad Popović nach einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Serbien, Alexander Tschepurin.

"Russland hat Serbien bei der Wahrung seiner nationalen Schlüsselinteressen immer die stärkste Unterstützung geboten. Russland unterstützt uns in Bezug auf die Kosovo-Frage und die Notwendigkeit, die Republika Srpska (ein Teil von Bosnien und Herzegowina) zu erhalten", so Popović.

Neben dem Energiesektor, der Landwirtschaft und dem Handel bestehe ein enormes Potenzial für die Zusammenarbeit im Bereich Innovation, technologische Entwicklung und digitale Wirtschaft. Popović und Tschepurin betonten, dass dies definitiv eines der wichtigsten Themen sein werde, über die Vučić und Putin diskutieren würden. 

Mehr zum Thema - Zerreißprobe: Serbien zwischen NATO-Annäherung und weiterer Partnerschaft mit Moskau

Laut der serbischen Tageszeitung Večernje novosti wollen mehrere Organisationen eine Willkommenskundgebung für den Gast aus Russland organisieren. So sollen daran rund 70.000 Menschen teilnehmen.

Wir wollen in einem Serbien leben, das freundschaftliche Beziehungen sowohl mit dem Osten als auch mit dem Westen aufbaut und aufrecht erhält. Den Besuch von Wladimir Putin empfinden wir als eine große Unterstützung für unser Land und die Zielen, für die wir uns einsetzen", sagte Vladimir Jestrović, Direktor des Zentrums für Entwicklung Belgrads, das diese Willkommenskundgebung organisiert.

Geplant sei, dass die Teilnehmer der Veranstaltung durch mehrere Straßen im Zentrum Belgrads laufen, um schließlich zur großen Kathedrale des Heiligen Sava, eines der größten orthodoxen Gotteshäuser der Welt, zum zentralen Punkt der Versammlung zu gelangen. Präsidenten beider Länder sollen dort eine Rede halten. Für die Fertigstellung der Kathedrale, die 2019 erfolgen soll, hat Russland bereits mehr als zehn Millionen Euro gespendet. Dem serbischen Präsidenten soll Wladimir Putin zudem den Alexander-Newski-Orden verleihen – "für den großen Beitrag in der Entwicklung der Beziehungen beider Länder", wie es in einer Mittteilung des Kremls heißt.

Mehr zum Thema - Lawrow antwortet auf Fragen zu russisch-serbischen Beziehungen: "Gemeinsame kulturelle Wurzeln"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.