BBC/CBS oder BILD: Wer hat die richtige "Assad-Chemie-Bombe" in Duma gefunden?
Die Widersprüche in den unterschiedlichen Versionen zum Tathergang des angeblichen Giftgasangriffs im syrischen Duma werden immer größer. Aktuell gibt es zum Beispiel zwei verschiedene Bomben, die beide als die berüchtigte "Assad-Bombe" bezeichnet werden, die das angebliche Massaker Anfang des Monats angerichtet haben soll. Die syrische Regierung weist alle Vorwürfe, Giftgas eingesetzt zu haben, zurück.
Bombe Nummer eins hat schon vor einigen Tagen die Bild-Zeitung bekannt gemacht: "Mit dieser Bombe tötete Assad gestern 48 Menschen", ist sich der Autor Julian Röpcke sicher, schließlich greift er auf Informationen "lokaler Aktivisten" zurück.
Doch Röpcke hat noch eine weitere "seriöse" Quelle:
Dass es sich in der Tat um eine Chemiebombe Assads handelte, wies der Waffenexperte Eliot Higgins in nur wenigen Minuten [via Twitter] nach.
Left shows the modified chlorine cylinder used in yesterday's Douma attack, the right hand image is from an August 2017 chlorine attack in Khan Al-Assal. Clear similarities, seems they've strengthened the suspension lugs. pic.twitter.com/c1QaNjLzRV
— Eliot Higgins (@EliotHiggins) 8. April 2018
Die "Assad-Bombe", die die BBC und CBS präsentieren, kann demgegenüber nicht nur wegen der fehlenden Haltevorrichtungen auch von Laien von der Bild-Bombe unterschieden werden. Zudem liegt die Bombe im BBC-Bericht in einem Schutthaufen auf dem Dach, während die Bild schreibt und zeigt:
Das Schlafzimmer liegt in Trümmern, in der Decke ein großes Loch und auf dem Ehebett eine riesige Chemiebombe.
Wir sehen also zwei unterschiedliche, improvisierte Konstruktionen, die an verschiedenen Stellen gefunden wurden. Als "aus dem Hubschrauber geworfene Fassbombe", so das bisherige Narrativ der Weißhelme, gelten beide Zylinder-Konstruktionen nicht.
Video for one of the missiles which fall down on #Douma city carrying a chemical gas, dozens were killed and hundreds still suffocating. pic.twitter.com/4Qjr0uxezK
— Asaad Hanna (@AsaadHannaa) 8. April 2018
Ebenso aufschlussreich sind Detailaufnahmen von der "Bombe": Der Zylinder ist noch verschlossen:
In noch stärkerem Ausmaß ad absurdum führt sich die Bild-Darstellung mit der Behauptung, "die Bombe riss dieses Loch in die Decke, bevor sie auf dem Schlafzimmerbett landete und das Giftgas aussprühte, das 48 Menschenleben vernichtete". Selbst für Laien ist zu erkennen, dass die auf dem Foto zu sehende Decke aus Stahlbeton gegossen wurde. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der von Bild gezeigte Kanister eine solche Druckschlagwirkung bei einer Stahlbetondecke erreichen und dann quasi unbeschadet drei Meter neben dem Einschlagsloch auf dem ebenso intakten Ehebett des Hauses landen kann.
Video welches die Distanz von Einschlagsloch zu "Bett mit Bombe" dokumentiert:
Video for one of the missiles which fall down on #Douma city carrying a chemical gas, dozens were killed and hundreds still suffocating. pic.twitter.com/4Qjr0uxezK
— Asaad Hanna (@AsaadHannaa) 8. April 2018
Interessant ist auch, dass der Reporter des britischen Independent, Robert Fisk, gerade von Julian Röpcke als "Kreml-Lautsprecher" diffamiert wurde, weil er sich - um aus Duma berichten zu dürfen - vom "Regime" hat einbetten lassen. Nun hat sich auch die BBC einbetten lassen - doch wo bleibt jetzt die Beschimpfung durch die Bild-Zeitung?
Mehr zum Thema - "Giftgas in Duma": Vermehrt Hinweise auf Inszenierung - Westen macht gegen OPCW-Untersuchung mobil
Es wird spannend sein, zu sehen, wie die Ankläger im Westen die immer größeren Logik-Löcher in ihrer Version des "Giftgas-Angriffs" noch stopfen wollen.
Die RT-Redaktion hofft, dass sich die westlichen Regierungen zumindest etwas professioneller zeigen, als die hilflosen Rechtfertigungsversuche von Julia Röpcke, Autor des besagten Bild-Artikels zur "Assad-Bombe":
Transparenz & Leser-Service werden bei @BILD nicht erst seit der Etablierung von Ombudsmann Ernst Elitz großgeschrieben.Aber die Einführung dieser festen Institution & die damit verbundenen Regelungen bei uns haben das Niveau nochmals hochgeschraubt.#DoumaGasMassacre#LeserPostpic.twitter.com/y4HYxFR7je
— Julian Röpcke (@JulianRoepcke) 18. April 2018
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